Atem

Atme!

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Atem ist Befreiung und Entfaltung. Der Atem sagt alles. Mit dem Wort kann ich mich verstellen, mich verstecken, der Atem zeigt, wie es in mir wirklich aussieht.

Kein System im menschlichen Organismus reagiert so direkt auf die Begegnung mit der Umwelt wie der Atem. Manches kennen wir aus eigener Erfahrung, den stockenden, angehaltenen Atem in Schreck und Angst, das Wegbleiben der Luft in der Panik, den rasenden Atem, der keine Pause mehr kennt, gedrängt und überfordert; den müden flachen Atem, der nicht mehr bis in die Tiefe des Leibes reicht und sich nicht mehr erneuern kann. Das Stocken des Atems beim Stottern.

Der Atem ist das grosse rhythmische Geschehen in unserem Körper. Es ist die innere Schwingung, die elastisch reagieren kann auf das Leben mit seinen Anforderungen. Er ist bedingt durch die einzigartige Beschaffenheit eines Körpers und einer Seele. Weichheit in der Nachgiebigkeit und Kraft zur Spannung in der Tat, in der Sprache – das ist Rhythmus.

„Ein Atem, der aus seinem natürlichen Rhythmus gefallen ist, zeigt einen Menschen, der aus seinem natürlichen Rhythmus gefallen ist, einen Menschen, der in vielerlei Not ist – denn nicht im Rhythmus sein, ist tiefste Not. Da gibt es keinen Anker und keinen Halt, da bekommt das Leben niemals seine Form und seine einzigartige Ausprägung.“

Da entsteht Krankheit. Da entsteht Starre im Brustraum, der Lunge, den Muskeln und bei Stotternden macht die Stimme das hörbar. Da entsteht Verweigerung. Der Atem stockt, die Stimme versagt, die Einheit von Körper und Seele zerbricht und der Mensch kann sich nicht mehr in seiner Leib-Seele-Einheit erleben. Die Öffnung nach aussen von Mensch zu Mensch wird unterbrochen. Das Vertrauen in den Atem, seine Tragkraft, seinen natürlichen Fluss schwindet. Weiterlesen

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